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Das Weinland Portugal

Die vielen Sonnenstunden und der Einfluss des Atlantiks sorgen für schönste Weine.

Portugal – viel mehr als nur Portwein

In der südwestlichsten Ecke Europas liegt Portugal. Sein Ruhm als Weinland begründete vor Jahrhunderten der Wein von Porto, der legendäre Portwein. Schon seit 1756 kann er auf das älteste gesetzlich geschützte Weinbaugebiet am Douro bauen. Der «gewöhnliche» Wein indessen war früher, wie das Brot einfach Teil der täglichen Nahrung und kaum der Rede wert.

In den 1970er Jahren kam unglaublich viel in Bewegung. Begonnen hat es mit der Revolution von 1974. Damals wurde die Feudalherrschaft von Salazar überworfen, der Grossgrundbesitz wurde abgeschafft und das Land neu verteilt. Dies hatte entscheidende Auswirkungen auf den Rebbau und auf die Wirtschaft.

Mit der Aufnahme in die Europäische Gemeinschaft im Jahr 1986 begann jedoch ein neues Kapitel in der Weingeschichte Portugals. Heute werden im Vinho-Verde-Gebiet, an den Steilhängen am Douro, in den ausgedehnten Weingärten von Dâo und im trockenen Hügelland des Alentejo Weine von höchster Qualität bereitet.

Geschichte

Klima

Regionen

Zahlen und Fakten

Die Wein-Geschichte Portugals

Nach Angaben von Archäologen reicht die Weinbau-Geschichte Portugals zurück bis ins 9. Jahrhundert vor Christus. Noch bevor Griechen und Römer den Süden Portugals erreichten, haben hier wohl schon Menschen des damaligen Königreichs Tartessos und danach die Phönizier Wein angebaut. Sie alle haben hier ihre Spuren hinterlassen, indem sie Reben aus ihrer Heimat nach Portugal brachten.

Im Verlaufe der Jahrhunderte haben sich die Pflanzen an die Gegebenheiten der neuen Heimat angepasst, haben regionale Klone entwickelt und gelten heute als so genannte «autochthone» Rebsorten. Autochthon kommt aus dem Altgriechischen und kann mit «eingeboren» oder «alteingesessen» übersetzt werden. Es gibt heute kein anderes Land, welches eine derart grosse Fülle autochthoner Rebsorten wie Portugal.

Ein Meilenstein in der Wein-Geschichte Portugals war das 16. Jahrhundert. Damals stieg Portugal zur beeindruckenden See- und Handelsmacht auf. In dieser Zeit erlangten vor allem die Weine aus dem Alentejo internationales Renommee. Ende des 19. Jahrhunderts kam dann mit der Reblaus Plage ein herber Rückschlag. Tausende von Rebstöcken fielen dem Schädling zum Opfer. Wie überall in Europa pflanze man hybride, amerikanische Rebstöcke, die gegen diese Schädlinge resistent waren.

Erst in den 1980er Jahren, nach der Öffnung zu Europa, kam der Weinbau wieder in Fahrt. Zunächst waren es Weine aus den internationalen Sorten wie ChardonnaySyrahCabernet Sauvignon und Merlot, welche für Aufsehen sorgten. Mehr und mehr besinnen sich heute die Winzer auch auf die zahlreichen einheimischen Rebsorten und bereiten bemerkenswerte Topweine. Weine von beeindruckender Qualität und ehrlichem Charakter.

Drei unterschiedliche Klimazonen

In Portugal können drei Klimazonen unterschieden werden. Im Landesinnern hat das Wetter kontinentalen Einfluss durch die kastilische Hochebene von Spanien. Hier sind die Temperaturunterschiede zwischen Winter und Sommer sehr ausgeprägt. An der Westküste sorgen die Winde vom Atlantik dafür, dass die Hitze im Sommer erträglich bleibt und die Temperaturen nachts abkühlen. Die Weingärten profitieren damit von einem gemässigten maritimen Klima.

Ganz im Süden, an der Algarve, herrscht mediterranes Klima. Diverse Hügelketten im nördlichen Teil der Algarve schützen die Rebberge vor heftigen Winden. Die Winter sind hier eher kurz und mild. Die Sommer dagegen lang, sonnig und heiss.

Die wichtigsten Weinregionen von Portugal

Portugal hat zahlreiche Weinanbaugebiete auf dem Festland sowie den Inseln Madeira und den Azoren. Die wichtigsten von Norden nach Süden:

Minho/Vinho Verde – im grünen Nordwesten

Entlang den Flüssen Minho und Douro liegt die grösste Weinregion Portugals. Der Nordwesten wird dominiert von üppigen, grünen Hügeln und weiten, fruchtbaren Ebenen. Es ist das Land des gleichnamigen Weines Vinho Verde, eines leichten und wunderbar aromatischen Weissweines. Auf dem rund 130 Kilometer langen und 70 Kilometer breiten Gebiet sind über 60‘000 Hektaren mit Reben bestockt.

Douro – eine der grossartigsten Reben Szenerien

Weiter östlich entlang dem Douro-Fluss erstreckt sich das Douro-Weingebiet. Im Laufe der Jahrtausende hat der Fluss tiefe Schluchten in die Landschaft geschnitten. Seine Ufer überziehen sich mit in den Schieferfelsen gehauenen Terrassen, die zum Teil bis auf 700 Meter hoch hinauf reichen. Vom Frühling bis in den Herbst hinein ein einzigartiger Anblick! Dieses Tal mit seinen Rebanlagen ist derart beindruckend, dass es zum UNESCO Kulturerbe wurde.

Auf den insgesamt über 40‘000 Hektaren werden hier vor allem die Trauben für den weltberühmten Portwein angebaut. Der Portwein ist das Gegenstück zum englisch geprägten Sherry Spaniens. Die Gärung wird durch Zusatz von Branntwein abgestoppt, wenn sich etwa die Hälfte des Zuckers im Traubenmost in Alkohol verwandelt hat. Der unvergorene Zucker bleibt so als Süsse im Wein, und die Aufsprittung gibt ihm einen Alkoholgehalt von 18 bis 20 Prozent. Für seine Reifung wird er sodann nach Vila Nova de Gaia – dem Hafen von Porto – verfrachtet und je nach Typ jahrelang im Holzfass oder in Flaschen ausgebaut.

Die begehrtesten Trauben unter den für Portwein besonders empfohlenen roten Sorten heissen Touriga. Die Version Nacional wird als beste betrachtet. Die Touriga francesa liefert sehr duftige, etwas weichere und leichtere Weine. Die Tinto Cão ergibt geringe Erträge, aber vorzügliche Qualität. Dazu kommt als wichtige weisse Sorte die Esgana Cão.

Über 80 Prozent der Portweine gehören den Kategorien Ruby und Tawny an. Ruby bleibt etwa zwei Jahre in der Pipa, ist tief dunkelrot, jugendliche und fruchtig. Tawny reift viel länger im Fass und erhält dabei seine helle Bernsteinfarbe und komplexe Aromen. Die besten Tawnies werden als 10, 20 und 40 years old Port verkauft. Die Spitze, auch im Preis, ist der Vintage Port, ein Jahrgangswein, aus den besten Lagen in allen Teilen des Gebietes verschnitten und nur in guten Jahren bereitet.

Beira Interior – im Landesinnern

An der Grenze zu Spanien, südöstlich des Dão, liegt die Region Beira Interior. Hier finden Tradition und Moderne beispielhaft zueinander. Die Winzer legen besonderen Wert auf alteingesessene Rebsorten sowie auf seit Jahrhunderten verwendete spezielle Hefen. Bei den Rotweinen herrschen die Sorten Murufo, Bastardo, Alfrocheiro, Trincadeira und Touriga Nacional vor. Die Weissweine werden vorwiegend aus Siria, Arinto und Malvasia bereitet. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass hier wahre Köstlichkeiten entstehen können.

Dão /Bairrada – von den Bergen bis zur Küste

Jenseits der Berge, welche das Dourotal gegen Süden abschirmen, wird die Landschaft waldiger, hügeliger und sanfter. Zentrum der Weinbauregion Dão ist die Stadt Viseu. Granitböden prägen hier, inmitten von Pinienwäldern, den Charakter der Weine. Qualitativ wichtigste Rebsorte, aus welcher der rote Dão erzeugt wird, ist die überragende Tourigo Nacional, ergänzt durch Alfrocheiro Preto, Tinta Pinhera, Jaen, Bastardo und Tinta Roriz (Tempranillo). Diese Trauben ergeben einen tieffarbenen, gehaltvollen Wein, der im Alter harmonisch, rund und samtig wird.

Westlich davon, zur Atlantikküste hin flach abfallend, werden die Böden kalkhaltig. Wir sind in der Region Bairrada. Hier stehen gegen 20‘000 Hektaren unter Reben. Vor allem aus der Baga-Traube werden vollmundige Rotweine gekeltert.

Lisboa/Ribatejo – an den Ufern des Tejo

Im Zentrum des Landes, bis über die Hauptstadt Lissabon hinaus, wird in den grossräumigen Landstrichen, Lisboa am Atlantik und Ribatejo im Landesinnern, Wein angebaut. «Riba Tejo» bedeutet so viel wie «Ufer des Tejo». Ein grosser Teil der insgesamt 25‘000 Hektaren Rebfläche liegt im fruchtbaren Überflutungsgebiet dieses Flusses.

Die einheimischen Rebsorten wie Arinto, Fernao Pires, Jampal, Periquira, Tamarez, Rouriga Nacional sind hier tonangebend. Seit einigen Jahren werden sie jedoch ergänzt durch internationale Sorten wie Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Merlot, Sauvignon Blanc und Syrah.

Alentejo – das «Kalifornien Portugals»

Zwischen Lissabon im Norden bis zur Algarve im Süden erstreckt sich das Gebiet von Alentejo. Es umfasst rund 20‘000 Hektar Reben und seine Weine haben in letzter Zeit einen enormen Aufschwung erlegt. In Fachkreisen wird die Region gerne auch als «Kalifornien Portugals» bezeichnet.

Vor allem seine Rotweine sind bekannt. Immer häufiger werden autochthone Sorten im Verschnitt mit Cabernet Sauvignon und Syrah gekeltert. Das Resultat sind zum Teil grossartige Weine in modernem Stil.

Weissweine werden fast ausschliesslich aus der einheimischen Sorten Arinto und Roupeiro bereitet. Die Region Alentejo ist übrigens auch für seine weiten Kork-Eichen-Plantagen, Olivenhaine und riesige Weizenfelder bekannt.

Tejo – im Herzen Portugals

Und noch ein Weinbaugebiet an einem Fluss: Tejo im Herzen Portugals! Östlich von Lisboa im Landesinnern, im Norden Osten des Flusses Tejo, liegt das DOP Tejo mit seiner abwechslungsreichen Landschaft. In der fruchtbaren Flussebene auf Kalk- und Sandböden sowie auf den sanften Hügelzügen wachsen dominieren bei den weissen Reben die Sorten Fernao Pires, Arinto und Talia. Bei den Rotweinen ist es die Castelao Frances. In den letzten Jahren haben jedoch durchaus auch internationale Sorten Einzug gefunden.

Algarve – nie zu heiss und nie zu kalt

An der Südküste, der Algarve, hat der viel lukrativere Tourismus den Weinbau etwas in die Enge getrieben. Dabei wären die Voraussetzungen hervorragend. Es ist nie zu heiss und nie zu kalt, und die Reben werden von mehr als 3‘000 Sonnenstunden pro Jahr verwöhnt. Doch im Urlaubsparadies Algarve mussten viele Weinberge Golfplätzen und Hotelkomplexen weichen.

In den letzten Jahren wurden jedoch etwas von der Atlantikküste entfernt wieder neue Rebanlagen gepflanzt. Bei den roten Rebsorten werden am häufigsten Negra Mole und Castelão angebaut, bei den weissen Sorten Siria, Vital und Manteudo.

Zahlen und Fakten

Gesamte Rebfläche

260‘000 Hektaren

Durchschnittliche Produktion pro Jahr

5 – 6 Mio. Hektoliter

Jährlicher Weinkonsum per Kopf

58,8 Liter – der höchste Konsum der Welt

Qualitätsstufen

In Portugal gibt es 31 kontrollierte Ursprungsbezeichnungen. Zurzeit wird die klassische Bezeichnung DOC (Denominação de Origem Controlada) und die neue, einheitlich europäische Bezeichnung DOP (Denominação de Origem Protegida) benützt.

DOC steht für das Portugiesische Denominação de Origem Controlada, was auf die kontrollierte Ursprungsbezeichnung verweist. DOP, Denominação de Origem Protegida, ist seit 2009 die neue europäische Bezeichnung für eine kontrollierte Herkunft mit streng definierten geographischen Grenzen.

IPR – Indicação de Proveniência Regulamentada klassifiziert 6 Qualitätsweingebiete und weist ebenfalls auf die Regelung, die mit ihrer Herkunft einhergeht. Diese Weine entsprechen der französischen Kategorie VQPRD (Vin de Qualité Produit dans une Région Déterminée).

Seit 1991 gibt es diese neue Bezeichnung, die ebenfalls auf die geregelte Herkunft der Qualitätsweine hinweist. Sie ist ein Indikator für den portugiesischen Durst zur Weiterentwicklung. Denn, wenn die Weine aus diesen Weinanbaugebieten nach 5 Jahren eine kontinuierliche Qualitätssteigerung nachweisen können, erhalten sie den heiß begehrten DOC-Status.

VR/IG/IGP – Der Regionalwein. Portugal hat 14 regionale Weingebiete. Weine mit dem Ursprung aus diesen Gebieten werden als Vinho Regional (VR) betitelt. Natürlich hat die Europäische Union auch dafür eine schicke neue Bezeichnung, das Kürzel IG für Geographische Indikation oder IGP für Geschützte Geographische Indikation.

Vinho de Mesa – Der Tafelwein. Mit Vinhos oder Tafelweinen werden einfache portugiesische Weine bezeichnet, die an keine Weisungen gebunden sind und meist keine komplexe Struktur haben. Sie werden nicht von lokalen Weinkommissionen geprüft und können frei hergestellt werden.

Aktuelle Empfehlungen aus Portugal

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Das portugiesische Douro-Gebiet ist weltbekannt für seine Portweine. In den letzten Jahren sorgen auch grossartige Rotweine aus dieser Region für Aufsehen. Ein herausragender Vertreter ist der g eschmeidige, vollmundige, elegante Andreza Reserva mit betörender Aromatik. In französischen Barriques veredelt, begeistert er mit einem attraktiven Preis und wurde frisch mit 93 Dekanter-Punkten ausgezeichnet.

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Mixtum ist das lateinische Wort für «gemischt» und steht für die jahrhundertealte Praxis der «Feldmischung» am Douro. Es ist in der Tat ein alter Brauch am Douro, auf ein und demselben Weinberg eine extrem grosse Auswahl an verschiedenen Rebsorten zu pflanzen, die jedoch alle zusammen verschnitten werden und gleichzeitig verarbeitet werden. Diese Methode bringt ein hohes Mass an geschmacklicher Vielfalt mit sich und verleiht diesem Wein ein tieferes, komplexeres und intensiveres, wenn auch delikates Spektrum an Aromen und Empfindungen.
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Dieser Vinho Verde ist fruchtig-mineralisch, mit Aromen von Aprikose, Pfirsich, floralen Noten und einer frischen Säure. Ideal zu Salaten, Fisch und Meeresfrüchten.  

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Rede Reserva Branco 2019

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