Zum Hauptinhalt springen

7 Fragen an Philippe Schuler

Interview anlässlich des 330 Jahre Jubiläums

Philippe Schuler (49), Sohn des Eigentümers Jakob Schuler, setzt die 330-jährige Familientradition in 11. Generation fort. Als Präsident der SCHULER-Gruppe trägt er die Gesamtverantwortung über die Kellerei und die vier Weingüter, die nebst der SCHULER 1694 AG zur Familie gehören.

330 Jahre SCHULER Weine. Wie möchten Sie das Familienunternehmen erfolgreich weiterentwickeln und zukunftsträchtig positionieren?

Philippe Schuler: «Ich möchte die Werte unserer Familie weiterleben. Ich bin kein Patron wie mein Vater, aber ich mag die Werte, wofür ein Patron steht: Verantwortung und Stabilität. Die Zeiten werden ziemlich sicher nicht stabiler, bei allem, was noch kommt, braucht es vor allem Standhaftigkeit. Wichtig ist mir, dass das Team stark ist, die Mitarbeiter:innen arbeiten können und wollen und eine gute Stimmung verbreiten. Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dass die verschiedenen Zweige – die SCHULER 1694 AG sowie die eigenen Weingüter – mit den richtigen Menschen an den richtigen Positionen besetzt sind. Ich beurteile nicht primär die Fachkompetenzen, das kann ich teilweise auch gar nicht, aber ich schaue, ob die Person zu uns passt. Ich bin überzeugt: Das Arbeitsklima im Unternehmen ist das A und O. Es ist mir wichtig, dass sich die Mitarbeitenden mit unserem Familienunternehmen verbunden fühlen. Ich möchte dafür sorgen, dass ein langfristiges und nachhaltiges Denken zur DNA unseres Unternehmens gehören.»

Im Jubiläumsjahr lancieren Sie die Sonderedition «Johann Jakob Castell 1694» – eine Hommage an Ihren Vorfahren, der 1694 erstmals Wein über den Gotthard in die Schweiz führte. Was ist das Besondere daran?

Philippe Schuler: «Der Name von meinem Ur-Ur-Ur-... Grossvater Johann Jakob Castell auf einer jeden Flasche bedeutet Verantwortung und höchsten Anspruch. Die Weine, die wir für diese limitierte Sonderedition ausgewählt haben, überliefern Savoir-faire und sind ein besonderes Erlebnis. Es erfüllt mich mit Freude und auch ein bisschen Stolz, mit der Jubiläumsserie «Johann Jakob Castell 1694» auf unsere langjährige Firmengeschichte im Weinhandel, deren Ursprung ins Jahr 1694 zurückgeht, zu verweisen. Heute, 330 Jahre später, zählt die SCHULER 1694 AG zu den zehn ältesten Unternehmen der Schweiz.»

Wie definieren Sie einen «guten Wein»?

Philippe Schuler: «Es ist ganz einfach: Ein Wein, der mir schmeckt.»

Welche Weinregion bevorzugen Sie?

Philippe Schuler: «Ich liebe Italien, vor allem das Piemont»

Ihre Lieblingsrebsorte?

Philippe Schuler: «Da kann ich mich nicht auf eine festlegen. Im Weisswein bevorzuge ich die alte Rebsorte Petite Arvine, die im Wallis und Aostatal angebaut wird. Bei den roten Rebsorten ist es Barbera, vor allem aus der Appellation Alba. Moderne Barbera d'Alba haben eine schöne Säure, wenig Tannin und ausgeprägte Fruchtaromen von Pflaumen und Kirschen. Deshalb gefällt mir aus der Jubiläumsserie besonders der 1694 Rosso.»

Was ist Ihr schönstes Weinerlebnis?

Philippe Schuler: «Auf einer Dachterrasse mit Freund:innen ein gutes Glas Wein geniessen und auf das Leben anzustossen.»

Was ist Ihre grösste Passion, abgesehen vom Wein?

Philippe Schuler: «Wasser. Am Wasser sein, im Wasser sein und auf dem Wasser sein. Vor allem in und an der wunderschönen Aare oder am Vierwaldstättersee.»