Ausbau in Barrique
Douro DOC
Inhalt: 75 cl (33,33 € / 100 cl)
Ausbau in Barrique
Douro DOC
Inhalt: 75 cl (22,53 € / 100 cl)
Ausbau in Barrique
IG Lisboa TT
Inhalt: 75 cl (33,33 € / 100 cl)
IG Lisboa TT
Inhalt: 75 cl (19,07 € / 100 cl)
DOC Vinho Verde
Inhalt: 75 cl (13,20 € / 100 cl)
Ausbau in Barrique
Douro DOC
Inhalt: 75 cl (29,87 € / 100 cl)
Portugiesische Weine
Portugals Ruhm als Weinland begründete vor Jahrhunderten der Wein von Porto, der legendäre Portwein, der schon seit 1756 am Douro auf das älteste gesetzlich geschützte Weinbaugebiet der Welt bauen kann. Der «gewöhnliche» Wein indessen war, wie das Brot einfach Teil der täglichen Nahrung und kaum der Rede wert.
Mit der Aufnahme in die Europäische Gemeinschaft im Jahr 1986 begann jedoch ein neues, noch nicht abgeschlossenes Kapitel in der Weingeschichte Portugals. Heute werden im Vinbo-Verde-Gebiet, an den Steilhängen am Douro, in den ausgedehnten Weingärten von Dâo und im trockenen Hügelland des Alentejo Weine von höchster Qualität bereitet.
Portugal - Das Land der Weinvielfalt
Jeder kennt Portwein, manche vielleicht Vinho verde. Aber die wenigsten Weinliebhaber wissen, dass Portugal das vielleicht vielfältigste Weinland überhaupt ist, mit annähernd 500 autochthonen Rebsorten.
Die Gäste der Silk Club Rooftop Bar geniessen den überwältigenden Ausblick über Lissabon. Das Auge schweift über das Szeneviertel Bairro Alto, bleibt am Castelo de São Jorge, der von den Mauren erbauten Burg, kurz hängen, um von dort in die Weiten des Flusses Tejo einzutauchen, der mit seiner majestätischen Grösse die Stadt vom Hinterland trennt. Rechter Hand streckt sich die Brücke des 25. April, baugleich der Golden Gate Bridge in San Francisco, über den Fluss, überwindet die natürliche Barriere und ermöglicht ein schnelle und einfache Weiterreise in den Alentejo, dem Land jenseits des Tejo, wo von der Geschäftigkeit und dem Szeneleben der Stadt nichts mehr zu spüren ist.
Naturkork und moderne Technik
Der Alentejo ist eine traditionelle, landwirtschaftlich geprägte Region. Doch gerade der Weinbau ist sehr modern angelegt und verbindet die Tradition der alten autochthonen Rebsorten mit modernen Vinifizierungsmethoden. Obwohl schon die Römer hier Wein anbauten war der Alentejo Jahrhunderte lang nicht für seine Weine, sondern für Naturkorken bekannt. Mehr als die Hälfte aller Naturkorken kommen aus Portugal, die allermeisten davon aus dem Alentejo.
Nach dem blühenden Frühling trocknet die Sonne das Land aus. Im Sommer sind Temperaturen jenseits der 40° C keine Seltenheit. Nur noch vereinzelt ragen dann die Weinberge wie grüne Inseln aus der kargen, ausgetrockneten Landschaft. Die Bewässerung der Weinberge oder moderne Temperaturregelung im Gärkeller sind im Alentejo unerlässlich. Die Winzer verstehen es, die Bedingungen für intensives Traubengut zu nützen aus denen sie komplexe ausgezeichnete Rotweine keltern.
Der Wein der Engländer
Während es im Alentejo ruhig zugeht, herrscht im Hafen von Porto ständig reger Betrieb. Porto (= Hafen) ist einer der wichtigsten Umschlagsplätze Südeuropas. Nach ihr ist auch jene Weinspezialität benannt, für die Portugal berühmt ist, Portwein. Kurz zusammengefasst erzählt sich die Geschichte des Portweins so: Im 16. und 17. Jahrhundert lagen England und Frankreich dauernd im Krieg. Englische Kaufleute bauten deshalb enge Beziehungen zu Spanien und Portugal auf, um Ersatz für Weine aus Frankreich zu finden. Das Problem dabei war der lange Transportweg. Es gab nur wenige Weine, die so lange haltbar waren.
Ein Mönch im oberen Dourotal fand schliesslich die Lösung. Er versetzte den gärenden Most mit Weinbrand. Das Ergebnis hat viele Vorteile. Durch den Gärungsstopp verbleibt ein höherer Restzuckergehalt, was dem Portwein seinen typischen Geschmack verleiht und der höhere Alkoholgehalt macht den Wein jahrelang haltbar.
Die Engländer waren begeistert und fortan wurde immer mehr Portwein auf kleinen Transportbooten den Douro flussabwärts nach Porto geliefert, wo er zuerst lagerte und reifte, um dann nach England verschifft zu werden. Für die Produktion von Portwein sind übrigens über 30 verschiedene Rebsorten zugelassen.
500 autochthone Portugiesische Rebsorten
Portugal ist stolz darauf, das Land mit den meisten heimischen Rebsorten zu sein, und das obwohl der Weinbau hier nie eine so bedeutende Rolle spielte wie in den Nachbarländern Frankreich und Spanien – oder vielleicht gerade deswegen. Aufgrund der ständigen Konkurrenz als Seefahrer und im 20. Jahrhundert durch die Diktatur schottete sich Portugal von seinen Nachbarn ab, nur wenige ausländische Reben schafften es ins Land. Andererseits besass der durchschnittliche portugiesische Winzer weniger als 1 Hektar Weingärten. Davon kann man nicht leben, weshalb den Weingärten wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Die Reben waren sozusagen sich selbst überlassen, natürliche Kreuzungen und natürliche Auslese durch Anpassung an Böden und Mikroklimatas waren die Folge. Das Ergebnis ist eine unglaublich Vielfalt an Rebsorten, die nirgendwo sonst auf der Welt zu finden sind.
Erst nach den Nelkenrevolution 1974, bei der sich Portugal unblutig von der Diktatur befreite, öffnete sich das Land gegenüber Europa. Seitdem bläst ein frischer Wind durch die Weingärten Portugals, auch wenn, wie Forschungen zeigten, oft sogar die Winzer selbst nicht ganz genau wissen, was da in ihren Gärten wächst.
Von den etwa 500 bekannten Rebsorten Portugals sind über 300 zur Qualitätsweinproduktion zugelassen. Die wichtigsten roten sind Alfrocheiro, Tinta Roriz, Baga, Castelão Francês, Touriga Francesca und Touriga Nacional, zu den bekannteren weissen gehören Alvarinho, Arinto, Avesso, Azal, Bical, Encruzado, Loureiro, Trajadura und Verdelho. Vom Vinho verde, frischen Weissweinen aus dem Norden bis zu den komplex aromatischen Rotweinen aus dem Dourotal, der Region Dão oder dem Alentejo ist Portugal ein wahres Eldorado für neugierige Weinentdecker. Nirgendwo sonst findet der Weinliebhaber eine derartige Vielfalt an Aromen- und Geschmackswelten.
Ein Experiment in Lisboa
Von Lissabon Richtung Norden liegt die Region Lisboa, früher auch Estremadura genannt. Die kühlen Atlantikwinde begünstigen frische, sehr moderne Weine. In der Nähe der Stadt Leira, etwa 130 Kilometer nördlich von Lissabon, leitet Antonio Mendes Lopes das Familienweingut Vigidal Vinhos. Gemeinsam mit den Experten des Hauses SCHULER startete er ein für die Region einmaliges Experiment. Zum ersten Mal wurden Trauben vor der Kelterung während 60 bis 70 Tagen angetrocknet, was zu einer Konzentration der Aromatik führt und dem daraus gekelterten Wein einen enormen Gehalt verleiht.
Gehalt und vielschichtig aromatische Charakteristik, gewonnen aus den typischen autochthonen Rebsorten Tinta Roriz und Castelão, machen die Verwandtschaft mit grossen Portweinen erkennbar. Der Filão Selecão do Mestre erfüllte auf Anhieb die strengen Qualitätskriterien der regionalen Weinbehörde und ist somit der allererste Wein seiner Art mit kontrollierter Ursprungsbezeichnung Lisboa.
Dieses erfolgreiche Experiment ist ein weiterer Beitrag zur Weinvielfalt in Portugal und eine Brise im frischen Wind, der den Ruf portugiesischer Weine heute weit über die Grenzen des Landes hinaus verbreitet.
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